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Mit Macht zu Wahl! 100 Jahre Frauenstimmrecht in Europa



Die Universität Regensburg holt für einen Monat die Ausstellung „Mit Macht zur Wahl – 100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa“ als Leihgabe des Frauenmuseums Bonn auf den Regensburger Campus. Die Ausstellung wird vom 20. Januar bis zum 19. Februar 2010 im Foyer der Zentralbibliothek der Universität Regensburg zu sehen sein. In diesem Zusammenhang sind vor allen Dingen Lisa Unger-Fischer vom Europaeum und PD Dr. Natali Stegmann vom Institut für Geschichte der Universität Regensburg maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Ausstellung in der Donaustadt zu sehen sein wird.

Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am 20. Januar 2010 um 18 Uhr im Foyer der Zentralbibliothek durch einen Vortrag von Bettina Bab vom Frauenmuseum Bonn. Sie konzipierte die Ausstellung, die die Geschichte der Einführung des Frauenwahlrechts anhand von Text-Bildtafeln zu verschiedenen europäischen Ländern dokumentiert und die durch Foto- und Kunstobjekte sowie historische Anschauungsmaterialien ergänzt wird. Gleich im Anschluss an den Vortrag von Bettina Bab findet eine Podiumsdiskussion zum Thema: „100 Jahre Frauenwahlrecht: (K)ein Kommentar!“ statt, an der vier Professorinnen der Universität Regensburg teilnehmen werden. Moderatorin ist Dr. Astrid Freudenstein vom Bayerischen Rundfunk.

Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen; der Eintritt ist frei.

Zum Hintergrund:
Frauenrechte sind in Anlehnung an August Bebel häufig als ein Indikator für den Demokratisierungsgrad einer Gesellschaft angesehen worden. Die Tatsache, dass Frauen in Frankreich nicht schon seit der Revolution von 1789, sondern erst seit 1944 das Wahlrecht besitzen, verweist dagegen auf andere Zusammenhänge. Das „allgemeine“ Wahlrecht war keineswegs immer auch als ein Frauenstimmrecht gedacht. Vielmehr standen im 19. Jahrhundert unterschiedliche Emanzipationsbewegungen – die der Bauern, der Arbeiter, der Juden und Frauen – je nach den politisch-sozialen Rahmenbedingungen in einem komplexen Verhältnis, das auch die Diskussionen um die „Frauenfrage“ erheblich beeinflusste.

Neuere Studien konnten nachweisen, dass der Widerstand gegen die Einbeziehung der Frauen in die bürgerliche Gemeinschaft dort am geringsten ausfiel, wo die Gesellschaft weniger durch Klassen- und Standesunterschiede geprägt war. So war Finnland das Land, das 1906 zuerst das Frauenwahlrecht einführte. Liechtenstein und einzelne Kantone in der Schweiz zogen dagegen erst in den 1970er und 1980er Jahren nach.

Ansprechpartnerin für Medienvertreter:
Lisa Unger-Fischer
Universität Regensburg
Europaeum, Geschäftsführung
Telefon: 0941 943-3896
E-Mail: Lisa.Unger@europaeum.uni-regensburg.de

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